Dreigipfelwanderung im Teutoburger Wald mit der Bergschule Osnabrück -August 2018-

                                                                                                                                                 -Werbung-

Dreigipfelwanderung? Ja, das gibt es auch im Teutoburger Wald. Einige abwechslungsreiche Stunden in schöner Landschaft mit interessanten Stationen. 

Mein eigentliches Ziel im Westen Niedersachsens war die Landesgartenschau in Bad Iburg. Da ich genügend Zeit hatte, wollte ich  die umgebende Landsschaft an einem Extratag erwandern.  Die Bergschule Osnabrück mit ihren verschiedenen Angeboten fand ich besonders interessant.

Etwas anspruchsvoll sollte es schon sein und ich entschied mich für die drei Gipfel.

Musenberg, Großer und kleiner Freeden und zum Schluss der Dörenberg.

Die 21 km lange Tour bietet einen schönen Einblick in die Natur rund um Bad Iburg.

Der Musenberg ist unser erstes Ziel. 

Vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen kommen wir schnell voran. 

Nachdem wir den Breenbach überqueren, 

steigen wir über eine Vielzahl von Stufen im Wald empor.

Noch ein Blick zurück.


Rund einen Kilometer geht es nun kräftig bergauf. Immerhin ist der Musenberg rund 250 Meter hoch.


Wer nun erwartet hat, nach derlei Strapazen oben mit einer gigantischen Aussicht auf Georgsmarienhütte und seine Stadtteile belohnt zu werden, der wird leider ein wenig enttäuscht. Dennoch verströmt der Musenberg eine Ruhe und Erhabenheit, die wir auf einer Bank auf dem Gipfel genießen können. 

Und zumindest zwischen den zahlreichen Bäumen blitzt hin und wieder so etwas wie eine Aussicht auf.

Die nächste interessante Station ist der Zeppelinstein.

 

Der Zeppelinstein erinnert an ein Luftfahrunglück, das sich am 28. Juni 1910 ereignete. An diesem Nachmittag, gegen 17 Uhr, strandete hier das Verkehrsluftschiff LZ7, das unterwegs war, um bei einer Vergnügungsfahrt vor allem die mitreisenden Journalisten für die neuen Zeppeline zu begeistern. Ihre Begeisterung dürfte sich jedoch in überschaubaren Grenzen bewegt haben. Denn nicht nur hatte das Zeppelin Probleme mit dem Motor, es geriet auch noch in ein Unwetter mit Sturm und Schneefall (ja, im Juni). Das Zeppelin landete unplanmäßig in den Baumwipfeln, Personen kamen nicht zu Schaden. Der Vorfall sorgte europaweit für großes Aufsehen und dafür, dass an dieser Stelle der Gedenkstein aufgestellt wurde, an dem wir heute picknicken und unser selbstgebackenes Apfelbrot genießen.

. Ein Bild von Graf Zeppelin ziert den Stein.

Weiter geht es bergauf, bergab und wieder hinauf zum Großen Freden.

Als »Kleiner Freeden« und »Großer Freeden« werden die herausragenden Erhebungen des Teutoburger Waldes östlich von Bad Iburg bezeichnet.

Eigentlich ist das eine Tour, die man im April machen sollte, wenn „der Freden blüht“, wie man mir sagte, wenn die Hänge durch den Hohlen Lerchensporn mit weißen und violetten Blütenteppichen überzogen werden. 

Jetzt blühen Rainfarn und Baldrian. Ich finde sie genauso schön.

Irgendwann während unserer Wanderung kommen wir am Benno-Steinbruch entlang. Ein historisches Relikt. Hier wurden von Bischof Benno (1021 - 1088) mit Hilfe seiner Mönche für das Iburger Kloster und für Befestigungsbauten Steine gebrochen. Inzwischen hat die Natur den Steinbruch wieder zurückerobert.

Wunderschöne Felsformationen am Rande des Steinbruchs.

Leider hat der Sturm vor Tagen wieder einige Bäume gefällt und wir dürfen eine kleine Kletterpartie einlegen.


Der Weg zum nächsten Gipfel, dem Dörenberg, führt zunächst hinab bis nach Bad Iburg. Wieder hinauf geht es diesmal hauptsächlich durch Nadelwald .


Dieser Berg gehört auch zum Teutoburger Wald und ist 331 Meter hoch.

Ein wurzeldurchsetzter idyllischer Pfad, der Zickzackweg, führt uns hinauf Richtung Gipfel, vorbei an einer Gedenktafel anlässlich eines Flugzeugabsturzes an dieser Stelle im Jahre 1962.

Weiter geht es auf dem Kammweg bis zum Aussichtsturm auf dem Gipfel des Dörenbergs, dem 21m hohen Hermannsturm. Dieser wurde 1975 aus Stahlbeton gebaut und ersetzte damit den 1898 errichteten "eisernen Hermann". Sein Name führt uns ins Jahr 9 nach Chr. zurück, in dem der germanische Heerführer Arminius ("Hermann") in der Schlacht am Teutoburger Wald die Truppen des römischen Feldherrn Varus besiegte.

Leider ist der Aussichtsturm wegen Baufälligkeit gesperrt und uns bleibt nur ein Blick durch die Bäume  auf die Landschaft zu unseren Füßen.

Direkt neben dem Hermannsturm steht ein Trigonometrischer Vermessungsstein des Königreichs Hannover von 1830. Die Vermessung wurde von dem allseits bekannten MathematikerCarl Friedrich Gauß geleitet und auf dem Dörenberg von seinem Sohn durchgeführt. Dadurch sollte eine Grundlage für die Grundsteuererhebung geschaffen werden.

Von hier geht es wieder hinab in Richtung Bad Iburg.

Eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung mit der Bergschule Osnabrück liegt hinter uns. 

Ich empfand die Wanderung als nicht sehr anstrengend, man sollte aber schon in der Lage sein, mehre Stunden durchzuwandern.